Chorgemeinschaft Cantate mit neuer Leitung
Mit dem 26. April 2018 beginnt für die Sängerinnen und Sänger von Cantate ein neuer Weg:
Nach fast 20 Jahren verabschiedete sich der Chorleiter und Initiator der Chorgemeinschaft Michael Kampmann. Nicht ohne eine Träne im Auge und viele guten Wünsche für seine Zukunft machte sich der Vorstand auf die Suche eines Nachfolgers:
Viele Vorraussetzungen mussten stimmen und daher war es nicht ganz einfach, am Ende der Auswahlzeit eine Entscheidung zu treffen. Als freie Chorgemeinschaft war es Fluch und Segen zugleich, sich zwischen ursprünglich 3 Kandidaten/Kandidatinnen zu entscheiden.
Dass mit einer neuen Chorleitung auch neue Ideen in die Gemeinschaft einziehen würden, war uns sehr schnell klar.
Nach Probesingen und gemeinsamen Taizé-Gebeten, fiel die Entscheidung eindeutig auf Stephan Arnold.
Nun machen wir uns auf den Weg, das Bestandsrepertoire zu sichten, gemeinsam zu erarbeiten und neue Komponisten kennen zu lernen. Dass nun zu beginn einer Chorprobe kleine gymnastische Übungen für Kiefer, Gesicht und Körper dazu gehören, lockert nicht nur die Stimmbänder, sondern auch die Gesamtsituation auf!
Leider hat der Chorleiterwechsel auch Verluste in den Reihen des Chores mit sich gebracht. Trotzdem ist Cantate stimmlich gut aufgestellt, freut sich aber nach wie vor über interessierte Sängerinnen und Sänger, die modernes geistliches Liedgut für die Pfarrei und darüber hinaus in Gottesdiensten, Andachten und sonstigen Veranstaltungen in die Welt tragen möchten.

Stephan Arnold, 1981 in Hannover geboren, studierte an der Bundesakademie Wolfenbüttel Chorleitung und absolvierte die C-Prüfung für Organisten und Chorleiter an der Landeskirche Oldenburg. Er ergänzte seine Ausbildung durch diverse Fortbildungen und Meisterkurse u.a. bei Hans Christoph Rademann (Berlin), Ludger Remy (Dresden), Johannes von Hoff (Oldenburg) und Joachim Harder (Detmold).
Seit 2018 ist er künstlerischer Leiter des Herz Jesu Chores (Bochum). Neben seinem Engagement beim Männer-Vokal-Ensembles (MVE) Essen e.V. arbeitete er von 2013-2017 hauptamtlich als Chorleiter und Stimmbildner beim Knabenchor Gütersloh e.V. In dieser Zeit errang der Chor einen 1. Preis, sowie einen Sonderpreis als bester Knabenchor beim Kinder- und Jugendchorwettbewerb in Erwitte. Konzertreisen führten ihn ins europäische Ausland und nach Israel.
In renommierten Chören wie dem Kammerchor Pro Musica Bremen (Ltg. Anne Kohler) und dem Essener Bachchor (Ltg. Stephan Peller), sowie in etlichen kleineren Ensembles konnte Stephan Arnold selbst chorsängerische und solistische Erfahrungen sammeln.’
„Singe! …zum Lobe Gottes und zur Freude der Menschen!“
So, wie es ein Mitglied der „Chorgemeinschaft Cantate“ einmal ausdrückte, könnte man das Credo des Chores nennen.
Kurz zur Geschichte: Für viele Jahre war es in der damaligen
Pfarrgemeinde St. Albertus Magnus unmöglich, einen Kirchenchor zu
stellen. 1998 fanden sich dann knapp 15 Sängerinnen und Sänger zusammen,
um einem Brautpaar der Gemeinde anlässlich ihrer Hochzeit eine
Überraschung zu bereiten. Der Streich gelang und es entstand ein „Spontan-Chor“, der schon damals von Michael Kampmann musikalisch geleitet wurde.
Zu besonderen Anlässen wie Hochfesten, Hochzeiten, Taufen kamen die
Sängerinnen und Sänger sporadisch zu Proben zusammen. Die Hochzeit war
die Geburtsstunde der „Chorgemeinschaft St. Albertus Magnus“.
Nach und nach stießen weitere Sängerinnen und Sänger dazu, so dass der
Chor bei Auflösung der Pfarrei St. Albertus Magnus aus immerhin 24
Mitgliedern bestand.
Der Chor unterschied sich von anderen Chören insbesondere darin, dass er
sehr unkonventionell arbeitete: kein fester Probentermin sondern Proben
bei Bedarf, und vor den Hochfesten natürlich auch mit erhöhter
Taktzahl, im Sommer und Herbst dann aber auch manchmal vier Wochen
überhaupt nicht. Immer wieder sprach man sich zwischen Donnerstag und
Samstag kurzfristig ab, ob man am Sonntag in der Messe singen solle –
was übrigens immer geklappt hat, obwohl der Chor keinerlei Organe wie
Vorstand, Kassierer, etc. hatte.
Höhepunkte im Jahr waren neben den bekannten kirchlichen Hochfesten das
Weihnachtssingen mit der Gemeinde und das Patrozinium am 15. November.
Besonders wichtig ist dem Chor die Vielfalt der musikalischen Gestaltung
einer Messfeier, also Wechselgesänge mit der Gemeinde, das
gelegentliche Hervorheben einzelner Stimmen, eine Harmonie zwischen Text
und Melodie oder auch das Hervorheben besonders wichtiger Textpassagen
der gesungenen Lieder. Die Gründung einer Schola – zunächst nur mit
weiblichen Stimmen besetzt, die dann aber zu einzelnen Gelegenheiten
auch durch männliche Counterparts ergänzt wurden – war in dieser
Entwicklung nur konsequent.
Nachdem St. Albertus Magnus die Eigenständigkeit als Pfarrei zum 1.
Januar 2002 verloren hatte und in den Pfarrverbund mit der Pfarrei
Heilig Geist eingegliedert worden war, setzte die „Chorgemeinschaft St. Albertus Magnus“
ihre musikalische Arbeit fort „in den Beisen“ fort. Ab 2001 / 2002
stießen dann weitere Sängerinnen und Sänger aus der Pfarrei Heilig Geist
dazu und es ergab sich eine engere Zusammenarbeit z.B. mit dem
Gospelchor „Tarpaulin Singers“ (mittlerweile „Family Singers“), der 2001
in Heilig Geist gegründet worden war und dem Kirchenchor Liebfrauen aus
Gelsenkirchen.
2002 lud die Chorgemeinschaft erstmals zur „Weihnachtsmusik“ ein, die bis heute in jedem Jahr nach Weihnachten stattfindet. In unterschiedlichen Zusammensetzungen – mal mit Gastmusikern an Harfe, Geige, Saxophon, Flöte, mal mit anderen Chören – wurde aus einem einmaligen Ereignis ein nun jährlich stattfindender Event, der seit mehreren Jahren nun auch seinen festen Veranstaltungsort hat: die Kirche Heilig Geist.
Nachdem am 18. Mai 2005 klar war, dass die „Heimatkirche“ der
Chorgemeinschaft aufgrund der Umstrukturierungen innerhalb des gesamten
Ruhrbistums zu einer sog. „weiteren Kirche“ und damit in absehbarer Zeit
geschlossen würde, stand auch in der Chorgemeinschaft die Frage im
Raum: Wie geht es weiter? Dass die Kirche irgendwann in den kommenden
Jahren geschlossen und damit auch der bisherige Probenort wegfallen
würde, war nun ebenfalls vorhersehbar. Die Sängerinnen und Sänger
entschlossen sich dazu, wie bisher weiterzumachen und noch so lange in
„ihrer“ Kirche zu bleiben, wie dies möglich war. Am 13. Januar 2008
wurde schließlich die letzte Hl. Messe in der Kirche St. Albertus Magnus
gefeiert, die am 20. Januar 2008 dann der Chaldäischen Gemeinde im
Bistum Essen feierlich übergeben wurde.
Die Frage nach einem neuen Probenort ließ sich schnell regeln: Die „Chorgemeinschaft St. Albertus Magnus“
zog in den Saal im Pfarrzentrum St. Joseph an der Termeerhöfe und
konzentrierte ihre musikalischen Aktivitäten auf die Kirchen St. Joseph
und Heilig Geist.
Zum 1. April 2008 wurden schließlich die Pfarrei St. Joseph sowie der
Pfarrverbund Heilig Geist / St. Albertus Magnus aufgelöst und in die
neue Gemeinde St. Joseph überführt, die Teil der „Großpfarrei“ St.
Nikolaus wurde. Zur Vorbereitung des Festgottesdienstes auf der Zeche
Zollverein wurde ein „Projektchor“ ins Leben gerufen, zu dem Sängerinnen
und Sänger aller Chöre und Chorgemeinschaften, aber auch interessierte
Gemeindemitglieder der neuen Pfarrei eingeladen wurden. Das Ergebnis
dieses Aufrufs war, dass sage und schreibe 118 Sängerinnen und Sänger
die in der Halle XII auf Zollverein zur musikalischen Gestaltung neben
einer Band wesentlich beitrugen. Die musikalische Leitung hatte wiederum
Michael Kampmann.
Nach der Pfarreigründung hatte die „Chorgemeinschaft St. Albertus Magnus“
– dieser Name wurde zunächst so beibehalten – immensen Zulauf und wuchs
rasch auf ca. 40 Sängerinnen und Sänger. Um den Umbruch / Aufbruch in
die neue Pfarrei letztlich auch nach außen hin zu dokumentieren,
beschlossen die Sängerinnen und Sänger, ihre Gemeinschaft in „Chorgemeinschaft Cantate“ umzubenennen.
Mittlerweile hat „Cantate“ fast 50 Mitglieder.
Wir proben in der Regel wöchentlich, vor großen Ereignissen gibt es
natürlich Zusatzproben und ggf. auch mal ein Probenwochenende.
Musikalisch ergänzt wird der Chor durch mehrere Musiker, die den Gesang
mit Gitarre, Bass und Cajon begleiten. „Cantate“
gestaltet sowohl in der Pfarrei St. Nikolaus Hl. Messen, singt aber
auch regelmäßig in der Kirche St. Barbara in Gelsenkirchen-Rotthausen
und gestaltet einige Male im Jahr die Hl. Messe im Franz Sales Haus.
Seit 2012 findet die Ostermusik der „Chorgemeinschaft Cantate“
in der Zeit zwischen Ostern und Pfingsten an einem für uns sehr
besonderen Ort statt: der Stiftskirche auf dem Kapitelberg in
Essen-Stoppenberg. Sie ist inzwischen zu einem festen Bestandteil der
Kirchenmusik in der Pfarrei St. Nikolaus geworden. Im Anschluss an die
Ostermusik gibt es vor der Stiftskirche noch die Möglichkeit, sich bei
einem Glas Wein und einem Imbiss zu unterhalten – in den letzten Jahren
hat das Wetter auch immer „mitgespielt“.
Übrigens: Wir freuen uns über jede neue Sängerinnen und
jeden neuen Sänger, die bei uns mitmachen wollen. Sie werden offen in
unserer Chorgemeinschaft aufgenommen.
Geprobt wird immer donnerstags in der Zeit von 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr im Gemeindezentrum St. Joseph, Termeerhöfe 10, 45327 Essen). Wer Interesse hat mitzumachen, darf es gerne bei uns ausprobieren.
Wenn Sie sicher gehen wollen, dass an dem Tag, an dem Sie ein erstes Mal mitsingen möchten, auch tatsächlich geprobt wird, nehmen Sie doch einfach vorher Kontakt mit uns auf.
Kontakt:
Chorleiter | Stephan Arnold |
Vorsitz | Sylvia Rückheim |
Telefon: +49 (0)201 36 10 900 | |
Mail: rueckheims@web.de |
Zuletzt geändert am 17. März 2019